Jakob der Lügner- Nachgehakt!

Spielfilm von Frank Beyer / DEFA / DDR 1974
mit einer Einführung von Daniel Minetti (Schauspieler)

Inhalt

Ein osteuropäisches jüdisches Ghettoim Jahre 1944. Der JudeJakob Heymhat zufällig auf dem Gestapo-Revier eine Radiomeldung über den Vormarsch der Roten Armee gehört.

Er möchte die Nachricht an seine Leidensgefährten weitergeben, um ihnen Hoffnung zu machen, hat aber Angst, man würde ihn wegen seiner „Verbindung“ zur Gestapo für einen Spitzel halten. So greift er zu einer Lüge, gibt vor, ein Radio versteckt zu haben.

Die Menschen im Ghetto schöpfen neuen Lebensmut und möchten von Jakob immer neue Informationen über den Vormarschhören. Er muss weiterlügen, damit die Hoffnung bleibt…

Das Lexikon der Internationalen Films urteilt, der Film sei
„eine gelungene Romanverfilmung aus den DEFA-Studios,
konventionell inszeniert, doch hervorragend gespielt. Ein
Zeugnis tiefer Menschlichkeit.“
• Der Film ist eine DEFA-Produktion.

• Mit der Hauptrolle des „Jakob“ sollte der westdeutsche Schauspieler Heinz Rühmann besetzt werden – Erich Honecker höchstpersönlich verhinderte dieses Vorhaben.

• Der 1958 in Ost-Berlin geborene Schauspieler Daniel Minetti
wird einen einführenden kleinen Vortrag halten. Minetti gab sein Schauspieldebüt am Dresdner Staatstheater. Später spiel-
te er an vielen bedeutenden Bühnen Berlins. Danach wurde ererneut am Dresdner Staatstheater engagiert. Ab 2010 folgte eine Tätigkeit am Theater Krefeld und Mönchengladbach.

Eintritt: frei! / Mindestverzehr: 7 €

 

FSK:12

 

Termine

Empfohlene Literatur

Jurek Becker: Jakob der Lügner. Roman. Welt-Edition, A. Springer, Berlin 2009, 285 S., ISBN 978-3-941711-16-7.

Olaf Kutzmutz: Hoffnung in Not – eine Unterrichtsreihe zu Jurek Beckers Roman »Jakob der Lügner« und seinen Verfilmungen (9./10. Klasse). RaaBits Deutsch, Stuttgart 2002.

Hintergrund

Es war die einzige DDR-Produktion, die für den Oscar (Academy Awards) in der Kategorie bester fremdsprachiger Film nominiert wurde. Neben dieser Nominierung im Jahr 1977 erhielt der Film 1976 den Nationalpreis der DDR zweiter Klasse – verliehen an das Schöpferkollektiv. In West-Berlin wurde der Film bei den 25. Internationalen Filmfestspielen 1975 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.